Passivrauchen in der Schwangerschaft
Passivrauchen in der Schwangerschaft schadet dem werdenden Kind. Zahlreiche Studien haben die Folgen untersucht und mit jenen des aktiven Rauchens verglichen. Fazit: Die Wirkung des Passivrauchens ist im Prinzip die gleiche, wie wenn eine Frau in der Schwangerschaft selber rauchen würde, wenn auch nicht so stark.
Leichtere Babys, mehr Frühgeburten
Bei dänischen Müttern hat man untersucht, wie es sich auf das Geburtsgewicht der Babys auswirkt, wenn die Väter zu Hause rauchen: Pro Pack Zigaretten, die sie täglich in der Wohnung rauchten, kamen die Babys im Durchschnitt um 120 Gramm leichter zur Welt1.
Untergewichtige Neugeborene haben Defizite in ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung. Auch bedeuten leichtere Babys, anders als man annehmen könnte, keinesfalls eine leichtere Geburt.
In Entwicklungsländern sind schwangere Frauen besonders oft dem Passivrauch ausgesetzt. Bei über fünfhundert betroffenen Frauen sind die Folgen untersucht worden: Auch hier waren die Babys kleiner (im Durchschnitt um 138 Gramm), auch kamen sie deutlich öfter zu früh zur Welt2.
Das kann für die Mutter eine schwierige Geburt und für das Kind gesundheitliche Schäden bedeuten, die später kaum mehr wettgemacht werden können.
Langfristige Folgen
Passivrauchen in der Schwangerschaft hat auch langfristig negative Folgen für die Kinder. Das zeigt eine Studie an über neunzig Kindern in Kanada. Im Alter von sechs Jahren und später nochmals mit neun sind ihre Leistungen im Sprechen und im Sprachverständnis, in visuellen und räumlichen Fertigkeiten untersucht und ist ihre Intelligenz gemessen worden: Am besten haben die Kinder von Müttern abgeschnitten, die in der Schwangerschaft weder aktiv noch passiv geraucht hatten, und am schlechtesten jene von rauchenden Schwangeren. Kinder von passiven Raucherinnen waren ebenfalls wesentlich beeinträchtigt, wenn auch nicht ganz so stark wie jene von aktiven Raucherinnen3.
Schädlich für Schwangerschaft und Fetus
Zahlreiche weitere Studien haben den schädlichen Einfluss des Passivrauchens auf den Verlauf der Schwangerschaft und die Entwicklung des Fetus untersucht4-8.
Quellen
- Rubin DH, Leventhal JM, Krasilnikoff PA, Weile B, Berget A: Effect of passive smoking on birth weight. The Lancet 1986, 328:415-427
- Noel P, Radotra A, Singh I, Aggarval A, Dua D: Effects of passive smoking on outcome in pregnancy. J Postgraduate Med 2004, 50(1):12-16
- Makin J, Fried PA, Watkinson B: A comparison of active and passive smoking during pregnancy: Long-term effects. Neurotoxicology and Teratology 1991, 13(1):5-12
- Martin TR, Bracken MB: Ass0ciation of low birth weight with passive smoke exposure in pregnancy. Am J Epidemiology 1986, 124(4):633-642
- Amasha HA, Jaradeh MS: Effect of active and passive smoking during pregnancy on its outcomes. Health Science J 2012, 6(2):335-352
- Nakamura MU et al: Obstetric and perinatal effects of active and(or passive smoking during pregnancy. São Paulo Med J 2004, 122(3)
- Hanke W, Kalinka J, Sobala W: Passive smoking and pregnancy outcome in central Poland. Human & Experimental Toxicology 1999, 18(4):265-271
- Ogawa H, Tomonaga S, Hort K, Noguchi K, Kanou I, Matsubara M: Passive smoking by pregnant women and fetal growth. J Epidemiology & Community Health 1991, 45:164-168