Soziale Beeinflussung und Werbung steuern
In den frühen Jahren hat das familiäre Vorbild den grössten Einfluss darauf, ob ein Kind später zu rauchen beginnt oder nicht. Mit der Zeit werden die Einflüsse ausserhalb der Familie immer wichtiger. Entscheidend bleiben jedoch immer noch die Eltern, die Gegensteuer geben können.
Reden und kontrollieren
Jugendliche beginnen seltener zu rauchen, wenn Eltern
- mit ihren heranwachsenden Kindern über die Schädlichkeit des Tabakkonsums reden,
- ihnen verbieten zu rauchen,
- kontrollieren, was sie mit ihrem Taschengeld kaufen
- und ganz generell Regeln im familiären Zusammenleben aufstellen, diese überwachen und durchsetzen.
Besonders bemerkenswert: Dieses elterliche Verhalten wirkt unabhängig davon, ob die Eltern selbst rauchen oder nicht. Das zeigt eine Untersuchung an über dreitausend Schülern im Alter von vierzehn bis fünfzehn Jahren in Neuseeland1.
Nützliche Argumente
Je älter die Kinder werden, desto wichtiger wird die Beeinflussung durch rauchende oder dampfende Schulkameraden, Tabakwerbung, Influencer, TikTok und andere soziale Medien. Doch es gibt starke und wirksame Gegenargumente, zum Beispiel:
- Rauchen ist tödlich und verursacht zahlreiche Krankheiten. So steht es sogar auf den Packungen.
- Produkte, die Nikotin enthalten, machen süchtig und rauben einem so die Freiheit.
- Am meisten geraucht wird in wenig entwickelten Ländern, wo viele Menschen in prekären Verhältnissen leben, und in sozial schwachen, wenig gebildeten Bevölkerungsgruppen.
Gesetze gegen Tabakwerbung
Am 13. Februar 2022 haben die Schweizer Stimmberechtigten die Volksinitiative «Ja zum Schutz der Kinder und Jugendlichen vor Tabakwerbung» mit 57 Prozent Ja-Stimmen angenommen. 15 von 22 Kantonen stimmten zu.
Die Initiative verbietet jede Art von Werbung für Tabakprodukte, die Kinder und Jugendliche erreicht2.
So steht es, Stand 2024, in der Bundesverfassung. Die nötigen Gesetze müssen erst noch geschrieben und von National- und Ständerat gutgeheissen werden.
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Sichtbarkeit und Normalität des Tabakkonsums einschränken
Quellen
- Was A, Edwards R, Newcombe R, Zhang J, Weerasekera D, Peace J, McDuff I: Parental Behaviors, but not parental smoking, influence current smoking and smoking susceptibility among 14 and 15 year-old children. Australian and New Zealand J of Public Health 2011, 35(6):530-536
- Verein «Kinder ohne Tabak», Bern